PLAYING :: KARLSTADT |
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PLAYING :: KARLSTADT

Am 6. April 1935 wird gegen 9 Uhr eine Frau aus der Isar gerettet. Ein Selbstmordversuch. Die Frau ist keine Unbekannte. Schon aus Berufsgründen muss ihre schwere Depression geheim gehalten werden. Die Komikerin Liesl Karlstadt leidet seit Jahren unter Schmerzen und unerträglichen Angstzuständen. Auf der Bühne wie im Leben spielt sie die Rolle der belastbaren, ausgleichenden Partnerin an der Seite von Karl Valentin. Das Publikum ist fixiert auf seine geniale Hypochondrie. Während Valentin in seinen Masken als Selbstdarsteller der eigenen Vertracktheit hervortritt, verschwindet Karlstadt virtuos in einer Vielzahl von Rollen. Meist schlüpft sie in ein groteskes Mannskostüm. Sie ist, was Valentin ihr zumutet: „pfiffig und dumm, hässlich und lausbubenhaft, alt und verschrumpelt, vollbärtig und milchgesichtig“. 1911 entdeckt Valentin die 18-jährige Elisabeth Wellano bei einem Auftritt und sagt ihr frei heraus, als Soubrette sei sie nicht fesch genug. Sie solle sich aufs Komische verlegen. Der Beginn einer jahrzehntelangen Arbeits- und Liebesbeziehung, die in zerstörerische Abhängigkeit führen wird. Valentin schreibt ihr die erste komische Rolle. Sie singt: „Ach, nimm mir diesen Stein vom Herzen“, zieht aus ihrem Busen einen kleinen Isarstein und wirft ihn auf die Bühne. Ein Riesenerfolg. Sie lernt schnell, „dass es so besser ist für mich“. Und er gibt ihr einen neuen Namen, den sie nie mehr ablegen wird: Liesl Karlstadt.
Nach „Eurydice :: Noir Désir“ und „Opening Night :: Alles über Laura“ entwirft das Trio RAUM+ZEIT nun eine szenische Installation in der Münchner Innenstadt: Der Zuschauer begibt sich allein auf einen Weg durch die Stadt, auf dem er den Schauspielern sehr nahe kommen wird. Eine subjektive Reise ins Innere.

Premiere 05. Mai 2018
Residenztheater München

Besetzung

Mit Bibiana Beglau, Lilith Hässle, Norman Hacker, Hanna Scheibe

Regie Bernhard Mikeska
Text Lothar Kittstein
Dramaturgie Alexandra Althoff, Götz Leineweber
Raum Bernhard Mikeska, Alexandra Althoff, Bärbel Kober
Kostüme Birgitt Kilian
Sounddesign Knut Jensen
360° Video Bernhard Mikeska | Alexandra Althoff | Winnie Christiansen | Felix Patzke, Fabian Fischer (heimspiel)

 

Alle Fotos (c) Konrad Fersterer

Parallel läuft ab 07. Mai im Kassenfoyer des Bayerischen Staatstheater (Marstallplatz 5, 80539 München) die Videoinstallation
360° :: KARLSTADT
Eine Begegnung im virtuellen Raum
Mit freundlicher Unterstützung durch Ralf Langen und Zeiss.

REZENSIONEN

Die zehn wichtigsten Inszenierungen 2018, BR-Kultur vom 21.12.2018

 

Die Jungfrau ist ein Pumpernickel von Egbert Tholl, Süddeutsche Zeitung vom 07. Mai 2018

 

Die Frau an der Seite von Karl Valentin: Das Münchner Residenztheater spielt „Playing Karlstadt“ in einem Hotel von Tobias Stosiek in „kulturWelt“, Bayern 2 am 06. Mai 2018

VIDEO

Trailer (1:30 min, mp4)